Restaurantbesuch: Umaii Leipzig

UMAII Leipzig

Das Restaurant

Blick ins Innere: angenehme
Lampen und halboffene
Raumtrenner


Wanddeko (2024)

"Als große Japan-Fans mochten wir schon immer die Kultur und Küche des Landes. So war der Entschluss gefasst und wir eröffneten 2010 in Leipzig die erste Ramenbar Mitteldeutschlands", schreibt das Umaii über sich selbst auf seiner Webseite. Seitdem habe ich persönlich das Restaurant immer wieder über die Jahre besucht und die Entwicklung beobachtet (Fotos von mir habe ich leider rückwirkend nur noch bis 2020 gefunden). Die Karte und ihr Angebot habe ich schon mehrfach wechseln sehen, Veränderungen festgestellt. Aber dazu mehr beim Essen. 
2020 haben die Macher des Umaii beschlossen, eine zweite Filiale in Dresden zu eröffnen. 2022 folgte das Projekt einer "Ramenkochbox", die es mittlerweile leider nicht mehr gibt (die habe ich auf meinem Blog auch bewertet [Klick auf Link führt zum entsprechenden Eintrag] gehabt und für gut befunden). Die Zutaten etwa wie die Brühen kann man aber immer noch vor Ort im Umaii für zu Hause erwerben. 
Außenbereich im Herbst (2020)

Das Umaii von Außen
im Winter (2024)



Das Umaii Leipzig liegt ziemlich gut in der Leipziger Innenstadt zentral, aber dennoch etwas versteckt. Wenn man vom Markt (vor dem alten Rathaus Leipzig) kommend entweder die Marktgalerie oder das belebte Barfußgässchen quert, landet man unweigerlich auf der Klostergasse mit dem Umaii. 
Optisch ist das Restaurant im Inneren und Äußerlich von Japan inspiriert: Holzmusterwände und Schatten der Lampen an der Decke ähneln japanischen Mustern, auf dunkelblauen Wänden hängen große gerahmte Plakate mit Japanmotiven. Draußen hängen hölzerne Lampions an der Fassade, im Sommer kann man hier auch draußen sitzen. (In meiner Erinnerung sind die Lampions früher rot statt aus Holz gewesen). Wenn man dem Umaii eins nie vorwerfen kann, dann ist es, dass sie über die Jahre immer an sich gearbeitet haben. Sowohl die Einrichtung als auch die Gerichte haben über die Jahre immer wieder Wandlung erlebt. 

Speisekarte / Blick
in den Raum (2020)

Blick von der Theke zur
Gerichtübersicht (2020)


Sitzplätze hat der Laden (neben draußen im Sommer) einige zu bieten, innen kann man an der Theke nebeneinander oder an Zwei- bis Vierertischen sitzen. In den Gängen kann es dann schon einmal recht eng werden, wenn es ganz voll ist. An sich ist ausreichend Sitzplatz vorhanden, wer aber gerade zu Stoßzeiten sicher gehen möchte, kann ganz einfach über die Webseite des Umaii einen Tisch online reservieren, stornieren oder umändern. Die Atmosphäre im Restaurant selbst finde ich angenehm gestaltet. Die Toiletten dagegen kommen völlig ohne Deko aus, dafür mit verschiedener Werbung fürs Umaii.

Seit ich mich erinnern kann, bietet das Umaii auch Kleinigkeiten zum Kauf an: Onigiri zum Beispiel haben eine Wandlung durchgemacht gehabt, waren sie in der Anfangszeit noch in einer runden Plastikkugel, wurden sie später an die japanische Form angepasst und dreieckig in der Folie, wie man es von japanischen Onigiri kennt, verkauft. Da allerdings auch nicht unbedingt in den üblichen, japanischen Geschmacksrichtungen, sondern auch recht ausgefallen, z.B. "Kirsche-Weiße Schokolade". Das war 2020. 2024 habe ich die Onigiri gerade nicht auf der Karte gefunden. Dafür gab es nun eben die Brühen für zuhause zu erwerben.

Die Toiletten wirken recht nüchtern, sauber,
keine Deko, dafür Werbung hier

Essen an der Theke (2020)

Das Personal würde ich an dieser Stelle einfach mal als recht normal freundlich beschreiben. Da kann ich mich über die Jahre nicht unbedingt beklagen, aber ich bin auch kein groß zu Beschwerden etc. aufgelegter Gast wie andere Leute. Ich kann nur berichten, dass es immer okay bis sehr freundlich war. Die Wartezeit auf das Essen ist auch in Ordnung. Einmal vor vielen Jahren hatten wir mal ein doofes Erlebnis, da wurde einer von uns mit dem Essen vergessen und die Bedienung war damals sehr überfordert (kam nicht mehr an den Tisch,  als er nachfragen wollte, warum es so lange dauert), sein Essen kam dann erst nach einer Stunde mit einer halbherzigen Entschuldigung (und es war am Ende soweit ich mich erinnere nicht einmal so etwas außergewöhnlich langwieriges gewesen). Das hält er uns bis heute vor, aber ich war wie gesagt öfter schon da und jetzt zuletzt über meine Erfahrungen kann ich mich nicht beschweren. So eine lange Wartezeit habe ich nie wieder erlebt, es war in den ersten Jahren und einfach ein doofer Tag wahrscheinlich.
Es sei an dieser Stelle auch gesagt, dass das Restaurant nicht von Japanern geführt wird und somit nicht authentisch Japanisch ist, sondern von Deutschen mit Liebe zu Japan.

Blick von der Theke Richtung Küche / Service (2020)

Das Essen

Speisekarte 

Blick in die Karte (2020)

Empfehlungen & Speisekarte
auf der Theke (2020)

"Japanisch-Deutsches Fusion Food mit ausgefallenen Ramen, Bowls und Snacks" schreibt das Umaii über sich selbst auf Instagram und trifft es damit ganz gut. Wer authentisch japanische Ramen erwartet, wird womöglich enttäuscht, wer bereit ist, sich auch auf einen interessanten Mix einzulassen der trotzdem gut schmeckt, der ist hier richtig. Es ist schwierig etwas über die Speisekarte zu sagen, da sie regelmäßig saisonal wechselt. Z.B. erinnere ich mich, zur Anfangszeit des Umaiis auch noch Okonomiyaki auf der Karte gefunden und bestellt zu haben (das fand ich aber nicht so lecker). Als ich es Jahre später wieder mal bestellen wollte, gab es das aber nicht mehr. Und wie gesagt, mittlerweile wechselt die Karte saisonal und da gibt es zum Teil richtig abgedrehte Versionen an Ramen: im Herbst etwa Oktoberfestramen oder im Dezember Weihnachtsramen. Wer Lieblinge hat muss darum aber keine Angst haben, Klassiker wie z.B. Tonkotsu Ramen und weitere finden sich über die Jahre immer.
Was genau befindet sich grob auf der Speisekarte?:
2024 Vorspeisen oder sogenannte "Starter" (z.B. Edamame, Hähnchenfleisch in Teigmantel [ich kenne es unter Karaage, findet sich hier aber unter "Chicken Tempura"], Gyoza, Kimchi [eigentlich typisch aus Korea]. Dann verschiedene Buns (Gefüllte "Dampf-Burger"), Ramen mit verschiedenen Fleisch-Beilagen oder Vegetarisch/Vegan (manches geht auf Wunsch auch Glutenfrei habe ich gesehen), Udongerichte, Rameletts (Ramen-Omelett), Yakisoba (Bratnudeln), verschiedene Desserts (z.B. Eis, Matcha-Tiramisu, Dorayaki).
Die Getränkekarte unterteilt sich in Alkoholfreie Getränke (z.B. Mineralwasser, Softdrinks, Apfelschorle, Ramune, Bittergetränke, Säfte), hausgemachte Limonaden, Tees (verschiedene japanische Tees, aber auch Früchte- oder Eistee), verschiedene Kaffees (Kaffees lassen sich auch individualisieren), Biere (Deutsche und japanische), Weine, Spirituosen (z.B. Shochu, Sake, Roku Gin) und Cocktails (Alkoholische und alkoholfreie).
Speisekarte mit den Weihnachts-
ramen (Dez. 2024)

Ramen können übrigens auch individualisiert werden (z.B. mit extra Nudeln, Ei oder anderen Nudeln). Online kann man vorab die Karte schon einsehen und Allergene checken. Soweit ich weiß hat das Umaii seit einigen Jahren auch eine Nudelmaschine und fertigt seine Nudeln selbst an. Bei den Speisen gibt es die Möglichkeit des Umaii Menüs, bestehend aus Gyoza nach Wahl, Ramen nach Wahl und Dessert nach Wahl für 25,90€ [Stand: 2024]. Damit lässt sich auf jeden Fall sparen, kosten die Gyoza allein schon 8,50€, Ramen 16-18€ und Desserts 5-9€. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, für das Umaii eine Membercard zu erwerben (siehe weiter unten). Die Preise haben sich über die Jahre natürlich angepasst, konnte ich 2020 z.B. noch Ramen für 10-13€ essen, sind es mittlerweile 16-18€. Für Restaurantpreise mittlerweile normal, wobei ich schon auch noch in anderen Ramenbars der Stadt schon auch noch im gleichen Jahr weniger gezahlt habe. Was mich persönlich eher stört, sind die Preise der Vorspeisen. Das preiswerteste war da 2024 für 3 Gyoza 4,90€, für 6 Stk. 8,50. Für Hühnchen oder Gemüse in Tempura gleich mal 8,40€. Das ist schon viel Geld für Vorspeisen mittlerweile.

Angebote 
Übrigens, von Montag bis Freitag von 11.30 bis 15 Uhr ist "Business Lunch" (hieß früher mal "Quick Ramen"). Da bekommt ihr jeden Tag eine andere Ramen für nur 8,90€ (Feiertage sind ausgenommen). Welche Ramen es sind, erfahrt ihr über Instagram, WhatsApp Channel (https://whatsapp.com/channel/0029VadvMhJ89inIMqF3Yt1u) oder vor Ort. Auf Instagram erfahrt ihr Regelmäßig neben Tages- oder saisonalen Angeboten auch von der ein oder anderen Aktion, etwa auch Gewinnspielen. 
Und dann gibt es noch die Membercard (hieß ehemals mal "Suppenpass"): Wer sich eine Membercard erwirbt, kann regelmäßig von einigen Vorteilen profitieren: 10% Rabatt auf die Gesamtrechnung bei jedem Besuch, dazu gibt es noch jeden Monat eine Aktion. Im Dezember 2024 etwa bekam man gratis mit der Card zu jedem Hauptgericht gratis den Nachtisch "Lebkuchen-Dorayaki" (sonst: 6,70€). Die Membercard gilt nicht bei Lieferdienst /Takeaway und ist nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Lohnenswert ist sie für all jene, die regelmäßig das Restaurant besuchen. Weitere Vorraussetzungen etc. findet ihr dazu auf der Umaii Webseite.

"Chicken Tempura"
(1 fehlt auf dem Foto schon ;))

Eigene Erfahrungen 
Wie gesagt habe ich über die Jahre schon sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Außer das Okonomiyaki damals war es aber noch nie so, dass mir etwas gar nicht geschmeckt hat. Es gibt Sachen, die fand ich super lecker und dann gibt es Gerichte, die fand ich gut bis ok. Man muss beachten, dass es eben eine Fusion Küche ist. Dafür machen sie es gut. Zum Umaii Dresden kann ich dagegen nichts sagen, ich habe schon davon gelesen das es anderen dort nicht geschmeckt hat, auch eine Freundin von mir war dort enttäuscht, in Leipzig aber war sie zuvor und danach zufrieden. 
Da ich mir zu den vergangen Jahren wenig Notizen gemacht habe was spezielle Gerichte betrifft, kann ich zu vereinzelten Fotos nicht mehr viel sagen (außer, dass es geschmeckt hat). Genauer beschreiben kann ich aber Gerichte & Getränke ab 2024.
Die "Chicken Tempura" waren sehr weich vom Fleisch her, genau so wie man es sich wünscht. Der Wakame-Salat dazu war mild und nicht so aufdringlich, fanden wir, wie er manchmal ist, wenn man ihn fertig irgendwo im Supermarkt kauft. 
Yukiko Ramen Vegan (2024)

"Weihnachtslimonade" und
Mocktail "Mila Chia Superstar"

Die "Weihnachtslimonade" mit verschiedenen Gewürzen war sehr lecker, zuerst schmeckte ich Gewürze, dann Sprudel, dann erneut weihnachtliche Gewürze.. süß und lecker. Lediglich das Kalte mit den Eiswürfeln war mir persönlich zu kalt. Das Getränk hätte sogar warm sein können, oder zumindest ohne Eiswürfel. Danach war mir kalt und ich freute mich auf meine Ramen: Die "Yukiko Ramen Vegan" waren ein äußerst interessanter Fusionmix: Ramen trifft deutsche Weihnachten, also Ente mit Rotkraut und Klöße. Nur, dass ich mich für die Veggievariante entschied. Das Rotkraut war überraschend mild und wenig aufdringlich. Das "Fleisch" war angenehm, lecker. Die Klöße waren okay, wenn man sie nicht direkt gegessen hat sondern immer mal zwischen den ganzen anderen Komponenten, lösen sie sich mit der Zeit halt auf und sind nur noch mit Löffel zu essen. Die Ramen waren wie immer gut, die Brühe mild, hätte noch kraftvoller sein können. Was mich als Einziges gestört hat, war das, was andere Gäste sich wohl aber gewünscht haben: Ich hatte zuvor gelesen, dass das Umaii neue Ramenschalen eingekauft hat, weil sich Besucher wohl eine längere Temperierung ihrer Ramen gewünscht haben. Bei mir war es jetzt aber so, dass ich quasi "oben" das meiste weggegessen hatte und nun "unten" ran wollte. Zwischendurch auch schon, aber immer hatte ich das gleiche Problem: Die Brühe und Nudeln waren noch echt heiß! Ich persönlich mag es nicht so heiß, dass ich erst einmal ewig immer wieder pusten muss und mit die Zunge verbrenne. Aber das scheint ein persönliches Problem zu sein, da andere Leute sich ja scheinbar genau das gewünscht zu haben scheinen. Wer also seine Suppe sehr lange sehr heiß möchte, ist hier richtig. Rameneier (ich hatte keins, aber meine Freundin) finde ich nach wie vor zu fest gekocht, die könnten noch flüssiger sein. Aber ist Geschmackssache, genauso wie während ich den Pakchoi hier bisher echt lecker fand, findet meine Freundin das genau nicht. Auch die Yakisoba haben mir früher immer sehr gut geschmeckt, ich freue mich schon darauf, sie mal wieder zu probieren.
Bilder querbeet über die Jahre:
Zwei Onigiri (2020)

Limonade mit Yuzu (2020)
 
Karaage (2020)

Yuzu und ich glaube es war Sesameis (2020)

2020

2020

2020

Vegetarische Ramen (2020)
Besonders geschmeckt haben mir damals
Pak Choi und die Lotuswurzelscheiben.

Yakisoba (2020)


Yukiko Ramen Vegan & Tonkotsu Ramen (2024)

FAZIT: 
Es sind immer nur Kleinigkeiten, die ich hier und da ab und zu mal ändern oder "bemängeln" würde. Das ist aber Geschmackssache. Im Großen und Ganzen schmeckt es gut bis sehr gut, und man muss im Kopf haben, dass es eben eine Fusion Küche ist. Und wenn man bereit ist, sich auch auf neue Dinge einzulassen, wird man im Umaii auf jeden Fall fündig (man muss ja nicht gleich die Weihnachtsversion kosten wenn einem das zu sehr Fusion ist ;)). Dass das Umaii bereit ist, sich stetig weiterzuentwickeln und auch auf Kundenwünsche und -kritik reagiert, haben sie über die Jahre auf jeden Fall bewiesen.

-----------------------------------------------------------------------------------------

Anreise: 
UMAII Leipzig
Klostergasse 7-9
04109 Leipzig

https://umaii.de
marketing@umaii.de
Tel.: 0341 / 2222 575
Instagram: umaii_ramenbar

Öffnungszeiten:
täglich von 11.30 bis 22.30 Uhr 
(Öffnungszeiten anFeiertagen bitte auf Homepage / Instagram informieren)

Erreichbarkeit: 
- Straßenbahn: mehrere Linien der Straßenbahn fahren bis Haltestelle "Goerdelerring", dann ca. noch 10min zu Fuß. 
- S-Bahn: mehrere S-Bahnen halten an der Haltestelle "Markt", das ist direkt der Marktplatz beim neuen Rathaus, davon aus sind es keine 5min mehr zu Fuß. 
- Zu Fuß: Vom Bahnhof aus gelaufen sind es ca. 15-20 min.

🖝 Hier geht es zurück zu meiner Leipzig Übersichtsseite: Japan in Leipzig


(unbezahlte Werbung. Test/Empfehlung in Eigenregie von mir an euch :))
____________________
Stand: Dez. 2024

Kommentare