Das Sura eröffnete Januar 2022 in Leipzig auf der Essensmeile "Karli". Besonders imposant war schon von Außen der hölzerne Eingang, sowie im Inneren die hölzerne Deko mit Kirschblüten und Co. Rein optisch war das Restaurant wirklich schön gestaltet. Geführt wurde das Restaurant wie so oft bei "Japanischen" Restaurants in Leipzig jedoch von einem Vietnamesischen Team. Der Inhaber besitzt auf der "Karli" (Karl-Liebknecht-Straße unter Einheimischen) ein weiteres Restaurant ("Com Nieu Vietcuisine"); in diesem hier hat er sich dem "Japanese fine dining" verschrieben.
Aufmerksam wurde ich damals durch Magazinartikel über das neu eröffnete Restaurant. Die Kritiken waren gut, also wollte ich es mir ansehen. An meinem Besuchstag gingen kurz vor mir ein paar Kunden, dann war das Restaurant mit Außen- und Innenplätzen komplett leer, aber es war auch kurz vor der Nachmittagsschließung.




Essen
Da ich allein war, dauerte das Essen nicht all zu lange. Für mich gab es "YasaiMiso (Vegan)“ für 9 Euro, die Ramennudeln in einer Gemüsebrühe mit gebackenen Tofu, Pak Choi, Sojasprossen, Shiitake Pilzen, Frühlingszwiebeln und Sesam. Grundsätzlich muss man sagen: Es war absolut nicht zu vergleichen mit japanischen Ramen. Es war alles ziemlich fertig (auch die Brühe war sicher nicht selbst gemacht) und hatte nicht die Qualität und Geschmack, die richtig leckere, gute japanische Ramen haben sollten. Aber!: Ich muss sagen, dass es dennoch satt gemacht hat, dass es dennoch irgendwie geschmeckt hat, wenn man es nicht mit authentisch japanischer Küche gleichsetzt und auch nicht mit "japanese fine dining". Und: es war definitiv noch leckerer als das, was mir im HOSHI Leipzig angeboten wurde (ich habe nie schlechtere Ramen gegessen als dort). Lecker war dagegen meine "homemade Limo".
Einen Nachtisch konnte ich nicht mehr bestellen, da ich quasi freundlich herauskomplimentiert wurde, weil der Laden in 20 Minuten schloss. Aber darüber war ich nicht unglücklich. Online hatte ich als Nachtisch "Mochi" gesehen und war entsetzt: da kamen auf einem Teller 3 kleine Mochi in dem Originalpapier, wie sie sich in Vietnamesischen Mochiboxen kaufen lassen in Massenware. Recht billig, hier dagegen teuer verkauft. Die Ramen waren billig im Vergleich zu anderen Ramenläden der Stadt; ab 9€ schon gab es Ramen, aber die Qualität war eben auch nicht so hoch. Laut Karte gab es neben Ramen auch noch Sushi-Gerichte, sowie verschiedene Bowls und Vorspeisen.


Wenn ich mir anschaue, wie die Bewertungen im Internet sind, waren die Leute sich insgesamt auch nicht so einig. Den einen hat es geschmeckt, den anderen nicht. Und die, die es lecker fanden, schienen auch wieder nicht den Blick auf authentisch japanische Küche zu richten, beziehungsweise sich nicht näher mit dieser auszukennen/ zu beschäftigen. Eine Bewertung über Google blieb mir irgendwie besonders in Erinnerung, die ich an dieser Stelle zitieren möchte:
"Ziemlich schwierig zu entscheiden, ob man zwei oder drei Sterne geben muss. Letztendlich ist das Sushi unter dem Standard, den man in der Stadt gewöhnt ist. Der Reis ist nicht authentisch und der Fisch ist definitiv preiswert im Einkauf. Die Ramenbrühe ist aber so weit weg von Japanese Fine Dining wie Alpha Centauri. Wahrscheinlich wurde hier eine Fertigsaucenpaste in Wasser gerührt. Von Dashi keine Spur und das Umami ist irgendwo in der Spüle verschwunden. Der Service war bemüht aber überfordert. Schade. Wenn man sich Japanese Fine Dining auf die Fahne schreibt, muss man auch irgendwie liefern. Das man dann Sushi minderer Qualität auf einem grob abgesägten Baumarktholz serviert, unterstreicht das „Gesamtkonzept“. Jeder, der sich nur etwas mit japanischer Küche auseinandergesetzt hat, muss enttäuscht sein."
Dagegen hatte ich allerdings gelesen in einem Onlineartikel, dass japanischer Reis für das Sushi verwendet wird. Wer nun die Wahrheit spricht, schwierig.
Nach meinem Besuch hatte ich es nicht geschafft, noch einmal vorbei zu kommen. Wie ich gelesen habe, muss es sich wohl umbenannt haben, Onlinekommentare ließen darauf schließen, und wenn man danach googelte, kam stattdessen "Viet vegan asia vegan". Mittlerweile, und das wundert mich nicht, ist das Restaurant auf Google als "dauerhaft geschlossen" gekennzeichnet. Die letzten Rezensionen stammen von 2023. Richtig wundern tat es mich nicht: Die Qualität war nicht gut (genug), um sich in der Sushi / Ramenszene einen Namen zu machen; schon zu Beginn war der große Laden nur hin und wieder etwas voller; und der Standort ist auch nicht unerheblich: die "Karli" ist lang, auf dem Weg zum Restaurant, dass weitrr hinten auf der Straße liegt, kommen zuvor schon viele andere Restaurants. Um die schöne Deko des Restaurant tut es mir allerdings etwas leid.
Ehemalige Adresse & Inhaber:
Karl-Liebknecht-Straße 100
04275 Leipzig
Inhaber: Khanh Son Le
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Ich freu mich über eure Kommentare! :)