DIY: Japanlook-Schutzhülle für deinen Reisepass nähen

Willkommen zu meinem ersten DIY auf meinem Blog!
Schon lange wollte ich so etwas machen und jetzt habe ich es endlich mal in Angriff genommen. Bei meinem ersten DIY-Projekt möchte ich euch zeigen, wie ihr eine Schutzhülle für euren Reisepass im Japanlook näht. Keine Sorge: Ich bin kein Näh-Profi, verwende hier keinen Näh-Jargon und versuch es wirklich einfach schon für Anfänger zu erklären. Ich wünsche euch viel Spaß mit der Anleitung und freue mich auch über Bilder von eigenen Versuchen (verlinkt mich gerne auf Instagram!).

Ihr benötigt:

  • 1x Stoffstück Muster 1 der Größe: 28x15,3cm* [S3] (wird Innenteil)
  • 1x Stoffstück Muster 1 der Größe: 28x9cm* [S1] (wird Außenteil oben)
  • 1x Stoffstück Muster 2 der Größe:  28x6,5cm* [S2] (wird Außenteil unten)

  • 1x Stoffstück Muster 1 der Größe 26x3,5cm* (wird Einfassband unten)
  • 1x Stoffstück Muster 2 der Größe 26x3,5cm* (wird Einfassband oben)
  • 1x Stoffstück Muster 2 der Größe 45x3,5cm* (wird Bindeband mittig)

  • Papier zum Vorzeichnen der Schnittvorlagen
  • Lineal zum Ausmessen
  • Stoffschere
  • Stift / Nähkreide
  • Stecknadeln
  • Nähmaschine, Garn
* bitte bedenken vor dem Zuschnitt: Das ist die Größe, ohne Nahtzugaben!
Nahtzugabe heißt, man lässt noch etwas Platz "ringsherum" der Linie und schneidet nicht direkt an dieser aus.
Rechnet bitte jeweils, wenn ihr eure Vorlagen aufgelegt und aufgezeichnet habt, auf jeder Seite noch je 1cm dazu!
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Und so wird es gemacht:

1. Schritt:

Sucht euch zwei gut zueinander passende Stoffe aus, die euch gefallen. Ich habe mich für einen bunten, mit verschiedenen, "typischen" japanischen Mustern und Wahrzeichen versehenen entschieden, und für einen ruhigeren, der das typische japanische Muster "Asa no ha" zeigt. In meinem Guide hier ist Der Buntere "Muster 1" und Asa no Ha "Muster 2" (siehe oben bei "Ihr benötigt"). 
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2. Schritt:
Nehmt euch nun Blätter Papier. Ich nehme dafür gern Druckreste (z.B. Druckertestseiten).
Auf diese zeichnet ihr die oben bei "Ihr benötigt" angegebenen Maße auf. Am Ende müsstet ihr 5 verschiedene Teile haben (2 haben die gleiche Größe, die braucht ihr nur einmal anfertigen). Das eine Teil ist mit 45 cm länger als ein A4 Blatt, dazu habe ich einfach zwei Stückchen Restpapier aneinander geklebt, um auf die Länge zu kommen.

Wenn ihr eure Vorlagen alle habt, legt ihr diese auf die entsprechenden Stoffe und umrandet diese mit Schneiderkreide oder einem Stift. Es ist hilfreich, die Papiervorlagen mit Stecknadeln auf dem Stoff festzustecken. ACHTUNG: Wenn ihr sie nun alle aufgezeichnet habt (eure Stoffteile), schneidet ihr sie NICHT direkt an der Schablone aus. Sondern ihr lasst, wie im obrigen Bild und bereits oben erwähnt, mindestens 1cm Rand. Diese Nahtzugabe braucht ihr später beim Annähen!

Übrigens, für ganz gute Augen: Wundert euch nicht, wenn meine Beschreibung hier nicht zu den Angaben auf den Papier-Schablonen im Foto passt. Ich habe die Hülle zum zweiten Mal genäht, das erste Mal jedoch mit anderen Stoff ("Blümchenstoff") und anderer Verteilung ;) Deshalb nicht zu genau auf das Foto schauen. 

Zum Schluss müsstet ihr jetzt 6 Stoffteile haben, zwei davon gleich groß (die Einfassbänder).


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3. Schritt:

Euer Stoffteil S1 wird an die Längskante von S2 gelegt. denkt dran, S1 war das größere, S2 das kleinere Stoffstück, sie werden die Außenseite der Hülle bilden. Auf der Rückseite des Stoffs, wo also nicht das Muster ist, steckt ihr die Stoff an der längsten Seite nun zusammen. Orientiert euch an euren vorgezeichneten Formen, die überschüssige, 1cm-Nahtzugabe steht jetzt, wenn abgesteckt, 1cm in die Mitte nach oben. Zum Nähen könnt ihr es zusammenklappen wie im unteren Bild und mit einer einfachen Naht die Teile an der Linie zusammennähen. 
Fertig aneinander genäht und aufgeklappt sieht der Stoff von der richtigen Seite her jetzt so aus:

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4. Schritt:

Nun kommt das Innenteil (S3, das größte Stoffstück): es wird an eine der Seiten, links oder rechts, bei mir rechts, an die gerade eben zusammen genähte Außenseite gesteckt, mit dem gleichen Prinzip (entlang der Linie, Nahtzugabe, steht wieder nach Innen hoch). achtet darauf, dass eventuelle Muster in die gleiche Richtung zeigen, nicht, dass irgendetwas später auf dem Kopf steht.
Wenn es richtig zusammengenäht wurde und aufgeklappt wird anschließend, könnte es so aussehen: 

Links seht ihr nun das Innenteil S3, reichts das Oberteil mit den aneinandergenähten Teilen S1  und S2.
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5. Schritt:

Nun klappt ihr die Teile entlang der Naht aufeinander, sodass, die zwei ungedruckten Seiten innen, die beiden bedruckten Stoffseiten jeweils nach Außen zeigen und an ihren Plätzen sind: Eine Seite wird die Innen-, die andere die Außenseite. Nur die Kanten müssen jetzt noch "schön" werden: Eine Seite habt ihr ja schon, jetzt fehlt nur noch die andere und die obere und untere. Dazu "knickt" ihr die 1cm großen Nahtzugaben nach Innen zusammen. Wenn Stoffstücke nun doch etwas unterschiedlich groß wirken (z.B. die Rückseite an einer Seite ein paar Millimeter größer als die Vorderseite), könnt ihr nun auch gut korrigieren: Da wird an der längeren eben etwas mehr eingeklappt. Hier ist ein gutes Auge und Fingerspitzengefühl, sowie der Einsatz einiger Stecknadeln von Nöten. Wenn ihr die Seiten nach Innen geklappt habt, könnt ihr diese nun zusammennähen, sodass am Ende eure Hülle im groben schon einmal steht.

Nahtzugaben hineinklappen und zusammenstecken...



Und schließlich "zunähen"...



Dann ist der grobe Rohling schon einmal gemacht.
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6. Schritt:
Jetzt kommt das lange Bindeband zum Zug: Dazu wird die Nahtzugabe entlang der Maße eingeklappt und abgesteckt. Anschließend wird das Ganze noch einmal zusammengeklappt, sodass das am Ende ein ca. 1,5cm Band übrig bleibt (wenn es ein paar Millimeter größer/kleiner ist, auch nicht schlimm). Ihr müsst noch einmal nachstecken; passt auf, dass ihr beim Zusammenklappen keine Abstecknadeln im Stoff einschließt ;)

Nahtzugaben nach Innen klappen...

Und noch einmal zusammenklappen.


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7. Schritt:
Anschließend wird das Band nun auf die Mitte der Außenseite eurer Hülle gesteckt, genau über die Naht, die zwischen dem oberen und unteren Stoff zu sehen war, sie verdeckt diese also. Danach wird das Band festgenäht. ACHTUNG: Nicht bis zum Ende durchnähen! Sonst näht ihr das spätere Innen der Laschen fest/zu! Um das zu verhindern, könnt ihr zum Beispiel beim Nähen die zukünftigen Laschen schon einmal klappen (an beiden Seiten ca. 4,5cm, aber noch nicht festnähen). Aber auch so wird das Band nicht bis zum Ende festgenäht! Durch das Umklappen seht ihr, wo die Laschen beginnen würden und hört etwa da auf. Das Band geht außerhalb der Hülle noch weiter und darum kümmern wir uns später.


Das Band wird festgesteckt... und geht nicht bis zum Ende durch!
Am besten, schon nicht bis zum Ende feststecken.

Wenn man es falsch macht, sieht es so aus:

Hier wurde (von mir) nicht beachtet, dass die Einstecklaschen (im vorderen Schritt) eingeklappt werden müssten. Das Band ist bis zum Ende des Stoffes festgenäht. Würde man jetzt die Laschen erst einklappen, würde das Band mit Innen "festhängen". Man könnte damit schlecht die Hülle zuknoten, wozu es aber eigentlich gedacht ist. Deshalb lassen wir beim Festnähen des Bandes mindestens 4,5; besser 5cm Platz.
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8.&9. Schritt:
Nun kümmern wir uns um die Einfassbänder: Dass sind die beiden Bänder, die unten und oben eure Hülle umfassen. Ihr habt es (mit Nahtzugabe natürlich wieder) ausgeschnitten und faltet es einmal nach innen um. 


Dann kann man es noch einmal in der Mitte falten, denn es wird um den Rand eurer bisher existierenden Hülle geklappt und mit Stecknadeln nun festgesteckt:

Anschließend näht ihr das Band fest. Achtet gerade bei dem Ende darauf,
dass es einen schönen Schluss bildet und für euch hübsch aussieht.



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Dabei ist völlig egal, ob ihr jetzt zuerst mit der Ober- oder Unterseite beginnt. Das bleibt euch überlassen. Nach der einen Seite folgt automatisch noch die andere Seite. Auch dieses Band wird gefaltet, angesteckt und schließlich angenäht. In den Bildern oben seht ihr die Unterseite, hier noch die Fotos zur Oberseite:







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10. Schritt:
Nachdem ihr die Bänder angenäht habt, werden nun die Laschen für den Pass umgeschlagen. Messt dabei an beiden Seiten ca. 4,5 cm ab, nutzt dabei aber unbedingt euren Pass zum ausprobieren! Eure Grundfläche Stoff kann sich je nach Nähen um einiges +/- verändert haben, deshalb, bevor ihr euer Festgestecktes näht, erst ausprobieren! Aber von Vorn: Ihr messt die ca. 4,5cm an beiden Seiten links und rechts ab und steckt die Laschen mit Hilfe der Stecknadeln. Steckt diese so, dass ihr noch den Reisepass hineingeschoben bekommt. Und jetzt probiert ihr aus: Geht er gut hinein? Ist er zu locker? Evtl. an einer oder beiden Seiten etwas mehr Stoff als 4,5cm einschlagen. Ist es zu eng und er passt nicht in die Laschen? Dann weniger als 4,5cm auf beiden oder einer Seite probieren. Erst, wenn ihr sicher seid, dass es gut passen würde, geht ihr dazu über, die Laschen zuzunähen: 

Auch beim Nähen müsst ihr schauen: Bis wie weit im Stoff ragt euer Pass, bis wo könnt ihr eure Hülle nähen, wo nicht mehr? genäht wird oben innerhalb der Einfassbänderränder. Am Besten 2x an jeder Seite darüber gehen, damit es gut hält. 



Fertig zugenäht sieht es so aus: 


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11. Schritt:
So, ihr wart nicht so doof wie ich in einem früheren Versuch und habt alles richtig gemacht, das Band ist angenäht, aber ihr habt eure Laschen nicht vergessen. Das Band steht noch  etwas nach Außen ab. Um diesen "Überstand" kümmern wir uns jetzt: Die Nahtzugabe wird eingeschlagen und das Band wird auch eingeklappt (1-2x, je nach Geschmack; ich habe es sehr dünn gehalten. Näht es nun zusammen (Bei der winzigen Spitze  des Bandes muss übrigens nicht die Nahtzugabe umgeklappt werden, wenn euch das zu kleinfummelig ist). Wenn beide Bänderseiten links und rechts so zusammengenäht wurden, könnt ihr am Ende dieser noch einen Knoten in das Band machen.

Das Band zusammenklappen, stecken und zunähen.





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12. Schritt:
Wer möchte, kann auch jetzt noch irgendwo ein Label annähen. 
Theoretisch kann man das auch auf der Deckseite unter das Bindeband in der Mitte nähen. Allerdings hat sich dafür mein Label nicht geeignet von der Schriftordnung. Das müsst ihr entscheiden. Ich habe meines hier platziert: 



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13. Schritt:
Kontrolliert noch einmal, ob ihr alle Restfäden abgeschnitten habt, die überflüssig herumhängen. Nun den Reisepass in die Hülle schieben und Daumen drücken dass alles passt. Zuknoten. Ich gratuliere dir zu deiner selbst genähten Reisepasshülle in Japanoptik! Ich würde mich unglaublich freuen (wenn du sie nachnähen solltest), wenn du mir von deinen Erfahrungen berichtest und womöglich Bilder zeigst. Schreib doch gern etwas in die Kommentare hier oder auf Instagram und verlinke mich unbedingt, wenn du es nachnähen solltest: @Japan.and.I 





  




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