Allgemeine Infos:
Titel: "Geständnisse"
Originaltitel: "Kokuhaku" ("告白")
Autor: Kanae Minato
Erscheinungsdatum: 2008 (Japan)
Originalpreis: 10,00€ (D)
Verlag: Penguin Verlag
Genre: Roman, Thriller
ISBN: 978-3-328-10291-5
Sonstiges: "Geständnisse" von Kanae Minato ist in Japan übrigens ein verfilmter Bestseller &
der Film ist auch auf deutsch erhältlich.
Buchrücken:

"Die vierjährige Minami ist im Schulschwimmbecken ertrunken. Die Polizei hält es für einen tragischen Unfall, doch ihre Mutter Yuko, Lehrerin an der Schule, weiß, dass zwei ihrer Schüler für Minamis Tod verantwortlich sind, und will die Mörder nicht ungeschoren davonkommen lassen. Am Tag vor den Ferien eröffnet sie ihrer Klasse, dass sie ihnen noch eine letzte Lektion erteilen will... Doch der perfide ausgeheckte Racheplan entgleitet ihrer Kontrolle - und sie setzt ein tödliches Drama in Gang, aus dem niemand unbeschadet entkommen wird."
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Meine Meinung:
"Geständnisse" ist unglaublich interessant allein vom Schreibstil her, denn die Kapitel sind aufgebaut als Geständnisse oder Briefe der einzelnen Charaktere. Die Monologe wirken alles andere als langweilig dabei- es gibt Stellen, die sich ziehen, gerade zu Beginn beim Lesen war ich verwirrt und fragte mich, warum der Charakter das jetzt erzählt oder ausschweift. Aber manchmal wird das nebensächlich Scheinende später in einem anderen Kapitel noch einmal aufgegriffen und dann ergibt es einen Sinn. Kapitel für Kapitel merkt man, dass man den Menschen wirklich nur bis vor den Kopf gucken kann. Was einem zuvor unbegreiflich schien, erfährt man erst mit der Zeit oder sieht es später auch noch einmal ganz anders. Die Geschichte an sich ist unglaublich spannend und beklemmend, macht betroffen, immer wieder gibt es Wendungen die ich nicht vorher gesehen habe und es bleibt wirklich überraschend bis zur allerletzten Seite. Die Charaktere sind gut beschrieben, man wechselt ständig zwischen Mitleid oder auch Abscheu hin und her. Was in einem Kapitel noch sympathisch / unsympathisch oder unverständlich erschien, kann im nächsten Kapitel schon wieder anders aussehen. Die einzelnen Ideen sind wirklich durchdacht und wenn man denkt, jetzt wird alles zu einem Selbstläufer, muss man unbedingt bis zum Ende lesen.
Nach der letzten Seite habe ich erst einmal tief Luft geholt und gestaunt über dieses schreiberische Meisterwerk. Die guten Pressestimmen hat es nicht umsonst bekommen. Subtil beleuchtet das Buch Themen wie den schulischen Druck, familiäre Kälte, Hikikomori oder Narzissmus und Egoismus und steckt den Finger in die Wunde der negativen Seite der japanischen Gesellschaft. In diesem Thriller geht es auch nicht darum, wer wen ermordet hat, sondern eher geht es da los, wo die Bücher sonst aufhören: Was danach kommt. Was passiert, nachdem es den Unfall oder Mord gab? Wie gehen die Menschen damit um?
Und zum Schluss des Buches fragt man sich: Wer ist denn nun eigentlich Schuld? Personen? Schule? Familie? Die ganze Gesellschaft?
Nach der letzten Seite habe ich erst einmal tief Luft geholt und gestaunt über dieses schreiberische Meisterwerk. Die guten Pressestimmen hat es nicht umsonst bekommen. Subtil beleuchtet das Buch Themen wie den schulischen Druck, familiäre Kälte, Hikikomori oder Narzissmus und Egoismus und steckt den Finger in die Wunde der negativen Seite der japanischen Gesellschaft. In diesem Thriller geht es auch nicht darum, wer wen ermordet hat, sondern eher geht es da los, wo die Bücher sonst aufhören: Was danach kommt. Was passiert, nachdem es den Unfall oder Mord gab? Wie gehen die Menschen damit um?
Und zum Schluss des Buches fragt man sich: Wer ist denn nun eigentlich Schuld? Personen? Schule? Familie? Die ganze Gesellschaft?
Eine Stelle aus dem Buch:
Meine Lieblingsstelle ist eindeutig Yukos Monologsende im ersten und letzten Kapitel, allerdings wäre das zu sehr gespoilert.
- "Gestörte Liebe, gestörte Disziplin, gestörte Erziehung, gestörte menschliche Beziehungen. Zuerst fragt sich jeder, wie so etwas in einer so anständigen Familie passieren konnte; aber wenn man ein bisschen herumstochert, dann deckt man die Schieflage auf, dann sieht man, dass es gar nicht anders kommen konnte, dass es nur eine Frage der Zeit war."
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FAZIT:
Ein grandioser, gnadenloser Thriller mit nicht umsonst guten Auszeichnungen und Kritiken.
Absoluter Lesetipp, der unter die Haut geht, aber nichts für schwache Nerven. Auch wenn der Erzählstil am Anfang monoton oder verwirrend scheint, sollte man dran bleiben.
Absoluter Lesetipp, der unter die Haut geht, aber nichts für schwache Nerven. Auch wenn der Erzählstil am Anfang monoton oder verwirrend scheint, sollte man dran bleiben.
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