"Die Ladenhüterin" - Buchrezension


Allgemeine Infos:
Titel: "Die Ladenhüterin" 
Originaltitel: "コ ン ビ  人間" (Konbini Ningen)
Autor: Sayaka Murata
Übersetzung: Ursula Gräfe
Erscheinungsdatum: 2016 (JP), 2019 (D)
Originalpreis: 12,00€ (D)
Verlag: Aufbau TB
Genre: Roman, Alltag, Gesellschaftskritik
ISBN: 
978-3-7466-3606-1


Buchrücken:



"Die literarische Sensation aus Japan, die auch die deutschen Leserinnen und Leser im Sturm erobert hat: Eine Außenseiterin findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung. Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das Panorama einer Gesellschaft, deren Werte und Normen unverrückbar scheinen. Ein Roman, der weit über die Grenzen Japans hinausweist."

__________________________________

Meine Meinung:

Was ist normal und was nicht? Wann ist man der Gesellschaft dienlich? Und was macht eine Gesellschaft mit ihren "Außenseitern"? Damit befasst sich u.a. der Roman "Die Ladenhüterin" von Sayaka Murata.
Zum Inhalt (da ich den Buchrücken ein wenig prahlerisch, aber wenig aussagekräftig zum Inhalt finde): Keiko Furukura ist anders als andere Menschen. Das ist nicht gerade von der Gesellschaft erwünscht, was sie bereits als Kind feststellt. Sie passt sich also an: spricht, wie und was andere von ihr erwarten und verstellt sich dadurch eigentlich völlig. Sie wird ein Rädchen der Gesellschaft, denn sie glaubt, nur das "macht (mich) zu einem normalen Menschen". Besonders wohl fühlt sie sich dabei in ihrem Job im Konbini. Sie lernt genau, was wo wann stehen muss und wie man sich den Kunden gegenüber verhalten muss- Er wird ihr Lebensinhalt. Aber irgendwann findet ihre Umgebung sie nicht mehr angepasst genug... Ich möchte nicht zu viel verraten!

Im Roman geht es um Anpassung, Normalität, Die Bedeutung eines Menschen für die Gesellschaft und was mit denen passiert, die eben nicht ins 'allgemeine Bild' passen. Während des Lesens war ich hin und her gerissen: Manche Stellen waren amüsant, andere wiederum stimmten mich nachdenklich und traurig. Jeder, der sich in seinem Leben irgendwann schon einmal als Außenseiter empfunden hat, wird sich hier irgendwie wiedererkennen können. Und das Ende hatte ich so nicht vermutet, hat mir aber gefallen. Die Beschreibungen der Geschehnisse im Konbini, die Abläufe, gefallen mir auch sehr- die Autorin hat mal in einem gearbeitet, was man spürt. Der Erzählstil war flüssig und angenehm, das Buch ist nicht umfangreich und war deshalb schnell durch. Zwischendurch hatte ich angenommen, es entwickelt sich zu einer belanglosen Liebesgeschichte, aber weit gefehlt- lasst euch überraschen, worum es hier wirklich eigentlich geht ;)

__________________________________

Eine Stelle aus dem Buch:
  • "Um diese Zeit erwacht die Welt, und ihre Zahnräder setzen sich in Bewegung. Eines dieser Rädchen bin ich, und ich drehe mich immerfort."

__________________________________

FAZIT:
Ein schöner Roman. Eine Geschichte mit subtiler gesellschaftlicher Kritik fürs Herz. Auch toll: Das Cover. 


🖝 Hier geht es zurück zu meinen Buchrezensionen: Japan Buchtipps

Kommentare