Virtuelle Challenges: Nach Japan reisen und dabei hier bleiben


Durch Corona war es vielen nicht möglich, nach Japan zu reisen oder auch so träumen viele noch von ihrer ersten großen Japanreise, weil es ihnen aus anderen Gründen nicht möglich war, bisher ins Traumland zu reisen. Manche wiederum würden 'gerne mal wieder' hin. Mir ging es auch so. Durch Zufall wurde ich aufmerksam auf "virtuelle Challenges", mit denen man zumindest virtuell nach Japan reisen kann und am Ende auch noch was davon hat. In diesem Post möchte ich dir mehr davon berichten und meine Erfahrungen mit gleich zwei Firmen und drei Challenges schildern.


Was ist eine virtuelle Challenge?
Wie der Name schon sagt, ist es eine virtuelle Herausforderung: Und es hat etwas mit Bewegung zu tun. Grob kann man zusammenfassen: Man meldet sich auf einer Webseite an, lädt sich die App der Seite runter, bezahlt eine Art Startgebühr für die Challenge die man möchte und gibt einen Zeitraum ein, in der man diese schaffen möchte. Wenn man das schafft, bekommt man eine echte Medaille per Post nach Hause. Darüber hinaus warten virtuelle Goodies, wie etwa Online-Postkarten, Online-Infos zum besuchten Ort oder eine Online-Karte, auf der man sozusagen live nachverfolgen kann, wo genau man sich gerade (in Japan) befindet auf seiner Challenge.
Schon lange haben mich diese virtuellen Challenges gereizt, die ich immer wieder als Werbung angezeigt bekommen habe. Aber diese waren zuerst immer verbunden mit Marathonläufen. Ich hätte mind. 3 km (oder mehr) rennen müssen. Ich bin einfach kein Jogger oder Renner. Hinzu kam, dass meine Fitness-Uhr nicht von jedem Anbieter unterstützt worden wäre und ich nicht gewusst hätte, wie ich meinen eventuellen Erfolg dann hätte eintragen müssen.
Schließlich wurde ich aber auf eine Seite aufmerksam, die nicht nur eine Japan-Challenge anbot, sondern, in der man auch Radfahren oder spazieren gehen konnte für den Erfolg. Und, in der nicht unterstützte Fitnesstracker manuell eingetragen werden konnten. Mein Interesse war geweckt. 

Was du dafür brauchst
Egal, für welche der Challenges du dich entscheiden wirst: folgendes musst du bedenken und wirst du brauchen:
- Internetzugang
- eine Fitnesswatch oder
- ein Handy mit der Möglichkeit, eine Fitnessapp zu laden und somit deine Schritte zu zählen:
Wer über keinen Fitnesstracker oder Smart Watch verfügt, kann dennoch an den Challenges teilnehmen: Ihr benötigt lediglich eine Fitnessapp auf dem Handy, die eure Schritte zählt.
- Zeit
- Geld
- Motivation und Spaß ;)

Ohne Erfolg keine Medaille
Jetzt kommt für Sportmuffel das große Manko- oder vielleicht gerade die Motivation: Man muss die Mission wirklich abschließen, sonst erhält man nicht seine Medaille. 
Heißt, die ca. 60-70km muss ich schaffen. ABER: Es ist auch für Sportmuffel schaffbar. Ich spreche aus Erfahrung. Du kannst in der Regel einstellen, ob du jetzt am Stück einen Teil davon abgehst, Rad fährst, schwimmst, rennst.. oder ob du deine tägliche Schrittzahl in die Zählung einfließen lässt. Bei der einen App konnte ich, da meine Watch nicht unterstützt wurde, die Zahlen manuell eintragen. In der anderen lud ich die entsprechende App und mein Handy zählte einfach meine tägliche Schrittzahl. Egal ob der Weg zur Arbeit oder die Gassirunde mit dem Hund: Jeder kann so die Challenge abschließen.
Ganz am Anfang muss man sich selbst ein zeitliches Ziel setzen. Da ich keine Ahnung hatte, wie viel ich zusammengerechnet so schaffte, setzte ich mir in der ersten Challenge das höchstmögliche Zeitziel von 3 Monaten. Mit normalen Spaziergängen schaffte ich es aber viel eher. Bei der anderen App hätte ich glaube ich sogar noch höher eingeben können, habe ich aber nicht genutzt. Wer sich selbst herausfordern möchte, setzt sich dementsprechend einen engeren Zeitrahmen.

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Erfahrungsbericht: "Fuji-Challenge" von "The Conqueror Challenges"



Im Rahmen eines "Blackfriday-Sales" habe ich eine Rabattaktion genutzt und mir die "Fuji-Challenge" von "The Conqueror Challenges" gekauft. In dieser reist du virtuell die Umgebung vom Fuji-san ab und erklimmst diesen schließlich. Ich lud mir die App ("My Virtual Mission") runter, installierte sie und legte los (Man erhält einen Startcode zum Freischalten per Mail). Dieser Anbieter unterstützte meine Watch (ein Modell von Huawei) nicht, wodurch meine Strecke nicht automatisch gemessen wurde; aber ich konnte manuell meine erreichten Daten eintragen, die ich mit meiner sonst genutzten Fitnessapp aufzeichnete. Klar könnte man so theoretisch betrügen, wenn man fingierte Zahlen einträgt auf der Webseite, aber mal ehrlich: Wer betrügt sich schon gern selbst? Ich ging meine Spaziergänge und erreichte so mein Ziel lange vor den selbst gesetzten 3 Monaten. Nach ca. 6 Wochen kam dann die Medaille an.

+
* Was mir an der Challenge gefiel, waren die virtuellen Postkarten,
  die ich per Mail bekam (auf Englisch).
  Tipp: Ich habe mir den Spaß gemacht und habe sie mir per MyPostcard.com als richtige Postkarten zuschicken lassen :) 
* Toll ist außerdem, dass zum Klimaschutz echte Bäume beim Erreichen von Etappenzielen gepflanzt werden.
* Nicht unterstützte Fitnesstrackerergebnisse können manuell eingegeben werden
* Wenn du das möchtest, kannst du die Strecke auch im Team laufen (nicht ausprobiert)
* Du kannst dein Startdatum der Challenge "zurückdatieren" (solange es laut
  Anbieter nach Erstellung der Challenge liegt. - Nicht von mir ausprobiert)

-
Man konnte zwar die Hauptwebseite auf deutsch einstelllen, sonst war aber viel auf Englisch. Auch die virtuellen Postkarten kamen nur auf Englisch. Das sollte man also ein bisschen können.

weitere Details:
Preis: (Stand April 2022):
28,95€ (Paket ohne Shirt);
57,95€ (Paket mit Shirt)
Strecke: 75 km (46 Meilen)
Inhalt: 
- Virtuelle Postkarten (per Mail) während deines Weges
- es werden 5 echte Bäume zum Naturschutz gepflanzt, wenn du die Etappen erreichst
- dein Weg ist mobil auf einer Karte nachverfolgbar (auch, wie weit andere User sind)
- Streetview am virtuelle Standort möglich
- Digitale Urkunde nach Abschluss
- Medaille nach Abschluss (Versand schon inbegriffen)
Anbieter:
www.theconqueror.events/de/fuji

Ein Blick in die App:

Überblick über die virtuelle Karte. In Prozent
sieht man, wie weit man ist und wann Bäume
gepflanzt werden. Dort, wo die Blume ist, bin ich.
Die Karte lässt sich noch viel tiefer ranzoomen
während der Challenge.

Online-Abzeichen nach Beendigung meiner
Challenge


























Als Beispiel hier eine der Postkarten, 
die man virtuell per Mail erhält. Sie
sind so geschrieben, als wenn ich sie
live von dem jeweiligen Ort (auf Englisch) 
verfassen würde.














Virtuelle Postkarten:
Folgende virtuelle Postkarten erwarten dich & wann sie dich erwarten:
- See Motosu (<20% des Weges erreicht)
- Aokigahara Wald (<20%)
- See Kawaguchi (<40%)
- See Yamanaka (<60%)
- Subashiri Trail, 5. Station (<80%)
- Mt. Fuji (100% des Weges erreicht)

Medaille:
Die Medaille kommt in Goldoptik daher und enthält neben dem Logo, dem Titel und der Länge der Challenge auf der Vorderseite natürlich ein Bildnis des Fuji sowie seine Kanji. Außerdem eine aufgehende Sonne, einen Kranich und das japanische Muster Seigaiha. Die Stelle, an der das Band befestigt ist, ist in Optik eines Torii gefertigt. Die Rückseite der Medaille ist ebenfalls farbenfroh geziert von einem Kranich sowie diversen Blüten. Auf dem schwarzen Band sind wieder neben Titel und Logo zwei Daruma, Blüten und Schirme abgebildet.

Die Medaille in der Frontansicht









Medaille in der Rückansicht












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Erfahrungsbericht: "Fuji-Challenge" von "Pacer Adventure Challenge"


Nachdem ich von Conqueror die Fuji-Challenge gemacht hatte, erhielt ich Werbung für ebenfalls eine Fuji-Challenge von dieses mal "Pacer Adventure Challenge". Sie besteigt ebenfalls Japans heiligen Berg, größter Unterschied war die etwas schlichtere, aber ebenfalls sehr schöne, edle Medaille und eine kürzere Strecke als die Challenge von The Conqueror. Als ich die Challenge gemacht hatte letzten Herbst, war sie auch noch preiswerter als Conqueror (26,35€). Auch hier gibt es wieder ein Paket mit und ohne Challenge Shirt zu kaufen. Wer diese Challenge machen möchte, benötigt die Pacer App und danach ist alles ganz leicht: Man gibt nach dem Kauf der Challenge den Freischalt-Code ein und los geht's! Ihr könnt euch wieder einstellen, in welchem Zeitraum ihr die Challenge schaffen wollt und, ihr könnt einstellen, wie das gezählt werden soll. Ich habe beispielsweise die App auf meinem Handy meine Schritte zählen lassen. Dadurch musste ich aber auch immer aufpassen, mein Handy dabei zu haben. Während man läuft, kann man virtuell auf der Karte seinen Weg verfolgen und in den Street View Modus wechseln. Bei Conqueror gab es virtuelle Postkarten per Mail, hier gibt es dafür Checkpoints, die man nach und nach freischaltet und wo man dann sehr viel wissenswertes zum aktuell besuchten Ort lesen kann. Das Beste war für mich, dass das Umstellen auf Deutsch besser geklappt hat und so zum Beispiel die Checkpoints komplett gut lesbar auf Deutsch vorhanden sind. Am Ende der Challenge ist es wie bei Conqueror; ein paar Wochen nach Abschluss erhält man seine Medaille per Post nach Hause. Übrigens: Auch hier kann man wieder mit Freunden gemeinsam an der Challenge arbeiten (aber jeder benötigt den Kauf des Registrierung-Codes.) Nachtrag: Bei der Recherche für diesen Beitrag stellte ich fest, dass Pacer mittlerweile AUCH virtuelle Postkarten in der App eingeführt hat, dies war zum Zeitpunkt meiner Nutzung vor einem 3/4 Jahr ca. noch nicht.

+
* leichte Handhabung der App
* unproblematische, automatische Schrittemessung dank der App,
  keine extra Fitnesstracker nötig
* alles gut verstehbar auf deutsch
* die Checkppoints sind äußerst interessant 

-
* kürzere Strecke als Conqueror (hätte für mich noch länger gehen können :))
* leider keine Baumpflanzung


weitere Details:

Preis: (Stand April 2022):
29,99$ (ohne Shirt) ,
mit Shirt: + nochmal 29,90$
Strecke: 40km (24 Meilen)
Inhalt:
- Virtuelle Checkpoints mit Infos zu Sehenswürdigkeiten
   während deines Weges

- dein Weg ist mobil auf einer Karte nachverfolgbar
  (auch, wie weit andere User sind)
- Streetview am virtuelle Standort möglich
- Medaille nach Abschluss (Versand schon inbegriffen)
- Finisher-E-Zertifikat nach Erreichen sowie Abzeichen in der App
- Zugang zu App-Inhalten
- Support-Mitarbeiter stehen zur Verfügung
Anbieter:
adventure.mypacer.com/products/mount-fuji-virtual-challenge


Ein Blick in die App: 

Ein Blick auf die Checkpoints:
Ich habe gerade begonnen, der Startpunkt
ist freigeschaltet und durch anklicken
lassen sich Bilder betrachten und interessante
Informationen durchlesen.

















Oben sieht man, wo ich mich auf der Karte
auf dem Weg zum Fuji gerade befinde.
Unten in Streetview kann ich den Weg quasi 
mitgehen.
















So wird es in der App angezeigt,
wenn man die Challenge geschafft hat










"Checkpoints":

Folgende Checkpoints mit Bildern und Informationen erwarten dich in der App:
0.: Startpunkt: Aokigahara Wald
1.: Narusawa Eishöhle
2.:Fugaku Windhöhle
3.: See Saiko
4.: See Kawaguchi
5.: Fujiyoshida Sengen Schrein
6.: Fuji Subaru Linie, Station 5
7.: Kusushi Schrein
8.: Endpunkt: Kengamine Gipfel


Medaille:
Die Medaille von Pacer ist schlichter gestaltet als die von Conqueror, in den Farben Silber, Weiß und Rot. Auf der Vorderseite ist der Fuji abgebildet, sein Name in Hiragana, die Streckenangabe ("24 Miles"), Titel ("Mount Fuji"); zarte angedeutete und rote Muster, sowie Kirschblüten an einem Zweig, der über die Medaille hinausgeht und sozusagen das Band hält. Auf der Rückseite sieht man nur schlicht den Firmennamen, Challengename und Streckenzahl, sowie die Strecke stilisiert in Form einer Linie. Das Band der Medaille ist schwarz, weiß, rot gehalten. Neben dem Namen der Challenge und dem Bild des Fuji, lassen sich verschiedene japanische Muster erkennen, u.a. wieder Seigaiha.

Vorderansicht der Pacer Medaille








Rückseitenansicht der Medaille


Band der Medaille



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Erfahrungsbericht: "Tokyo Challenge" von  "Pacer Adventure Challenge"


Beim Entdecken und Erkunden der Pacer-App fiel mir auf, dass der Anbieter auch noch eine Challenge für Tokyo hatte. Mein Eifer war geweckt, diese Challenge ebenfalls in Angriff zu nehmen. Der Ablauf war genauso wie bei der Fuji-Challenge von Pacer und dadurch schnell verstanden und auch gemacht. Mit dem Unterschied, dass diese Challenge länger war als ihre Fuji-Challenge. Dafür gibt's aber auch ein paar mehr Checkpoints in der App zu entdecken.

weitere Details
:
Preis: (Stand April 2022)
gleiche wie schon Fuji-Challenge des Anbieters
Strecke: 63km (39 Meilen)
Inhalte:
* wie schon bei der Fuji-Challenge
Anbieter: Ebenfalls Pacer



"Checkpoints":
Folgende Checkpoints/Postkarten schaltest du auf deiner Reise virtuell in der App frei:
0. Startpunkt: Tokyo Disneyland
1.: Rainbow Bridge (Brücke)
2.: Meguro River (Fluss)
3.: Takeshita Street (bekannte Straße)
4.: Meiji Jingu (Schrein)
5.: Japan National Stadium (Nationalstadion)
6.: Shinjuku Gyoen National Garden (Nationalgarten)
7.: Kabukicho (Stadtviertel)
8.: Tokyouniversität
9.: Sensoji (Tempel)
10.: Tokyo Skytree (Turm)
11.: Ryogoku Kokugikan (Sumostadion)
12.: Kaiserpalast
13.: Endpunkt: Tokyo Tower (Turm)

Medaille:
Die Medaille erinnert witzigerweise eher an die Fuji-Medaille von The Conqueror: Gold gehalten, mit Torii, dass das Band der Medaille hält. Auf der Vorderseite sieht man u.a. den Tokyo Tower, Den Sensoji-Tempel, ein Stück Kaiserpalast Blumen und Feuerwerk. "TOKYO" steht ganz groß darauf, dann noch einmal mit Kanji und der Streckenanzahl in Meilen und Km. Aber bei dieser Medaille ist das Besondere, dass sie sich Öffnen lässt: Schiebt man den Schriftzug mit dem Tokyo Tower beiseite, kommt dahinter noch ein Stück moderneres Tokyo zum Vorschein, mit u.a. Skytree und einer Manekineko (Winkekatze). Die Rückseite der Medaille ist vom Aufschieben nicht betroffen. Diese ist wieder schlichter gehalten; in golden, Challengename, Strecke in Zahl und Linie sowie Firmenname sind abgebildet. Das japanische Muster "Asa no Ha" ziert die Rückseite. Das Band ist dieses Mal bunter gehalten, in Rot, Schwarz und Goldtönen; verschiedene japanische Muster, moderne Gebäude mit Schriftzug oder Schriftzeichen sowie ein Sumoringer vor einem Torii sind u.a. abgebildet, sowie der Name der Challenge.

Medaille in Gesamtansicht mit Band












 Rückseite

Blick aufs Band





Aufgeschobene Medaille




Im Detail













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Zum Schluss...
Ich hoffe, ich konnte euch eine Übersicht geben über die Medaillen, die man auch ohne Sporterfahrungen zu Japan machen kann. Man muss wirklich bloß daran denken, seine Schritte/Schwimmen/Laufen/Rad fahren zu messen und einzutragen und schon ist das Ganze erreichbar. Ich habe das Ganze mit Gassirunden geschafft bzw. täglichen Schritten. Ich bin jemand der ca. 10.000 Schritte am Tag anstrebt, aber knapp scheitert xD Ich bin nicht völlig unsportlich, aber knapp dabei. Dennoch glaube ich, dass jeder diese Challenges schaffen kann, der möchte! Habt ihr jetzt auch Lust, eine selbst auszuprobieren? Habt ihr noch Fragen? Lasst es mich gern wissen in einem Kommentar, ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Ausprobieren und virtuellen Reisen! 




Im Artikel geschilderte persönliche Erfahrungen sind auf eigenes Interesse hin gemacht worden und stehen in keinem Zusammenhang mit den Firmen; es handelt sich um unbezahlte Werbung.

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